Die Installation „ Folichon“ von Prof. Ottmar Hörl auf der Landesgartenschau 2016 in Bayreuth

Innovation und die Idee der Demokratisierung von Skulptur sind substanzielle Bausteine des weltweiten Erfolgsmodells von Prof. Ottmar Hörl. Mit seinen Werken hat der international renommierte Konzeptkünstler den Skulpturenbegriff erweitert wie kaum ein anderer. Seine Vision ist, Kunst näher an alle Menschen heranzubringen. So sind seine Skulpturenprojekte im öffentlichen Raum immer identitätsstiftende, bildstarke, kommunikative Großereignisse. Unter der Maxime „Skulptur als Organisationsprinzip“ hat er mit Installationen zu Richard Wagner in Bayreuth schon mehrfach für Furore und Diskussion gesorgt.

Als Wilhelmine Gesellschaft freuen wir uns daher sehr, dass Ottmar Hörl, nun Markgräfin Wilhelmine zur diesjährigen Landesgartenschau auf sympathische Weise in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. S c h o n z u L e b z e i t e n ließ sich Wilhelmine gerne zusammen mit ihrem Schoßhund abbilden.

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Folichon, was so viel bedeutet wie amüsant, charmant oder auch possierlich, ist ein Zwergspaniel, ihr Lieblingshündchen und auch Symboltier. „Allerliebste Hündin. Ich liebe und bete Dich an.“ schreibt Wilhelmine 1748 als Folichon an Biche, die Hündin ihres Bruders Friedrich II.

A l s „ H u n d e b r i e f e “ ging diese berühmt gewordene Korrespondenz in die Literaturgeschichte ein. Auch auf dem Deckengemälde von Wilhelmines Audienzzimmer in der Eremitage erhält Folichon eine zentrale Position im Bildraum. Die dargestellte Szene von Chilonis, die ihrem Gatten Kleombrotos ins Exil folgt, ist somit als Verweis auf Wilhelmines eigene Situation zu verstehen.

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Vor allem Wilhelmines Portrait in Pilgerkleidung, gemalt um 1750 von Hofmaler Antoine Pesne, bot grundlegende Inspiration für nachfolgende Künstler wie beispielsweise die Gebrüder Räntz, die 1768 die Marmorskulptur im Auftrag von Friedrich II für den Freundschaftstempel im Park von Sanssouci schufen.

D i e I d e e v o n K u n s t als ein Impuls, der unter zeitgemäßen Betrachtungen neu formuliert und ins 21. Jahrhundert transformiert werden kann, ist ein zentrales Thema im Gesamtwerk von Ottmar Hörl. So nahm er das Motiv des Folichon auf und nun erobert Wilhelmines Lieblingshündchen als zeitgemäße serielle Skulptur Bayreuth und sicherlich auch die Herzen aller Besucher.

Bernd Saupe,
1. Vorsitzender der Markgräfin Wilhelmine Gesellschaft e.V.

Flyer_Folichon zum Download als PDF.

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